Neue IBB-Stelle des Stadt- und des Landkreises
Als neue Anlaufstelle für psychisch Kranke und deren Angehörige im Stadt- und im Landkreis Heilbronn nimmt am 1. Oktober die sogenannte Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle für psychisch Kranke (IBB-Stelle) ihre Arbeit auf. Eingerichtet wurde die unabhängige Stelle im Gemeindepsychiatrischen Zentrum in Heilbronn, Wilhelmstraße 51. Termine können telefonisch unter 07131/1235255 oder per E-Mail: anlaufstelle@ibb-heilbronn.de vereinbart werden. Jeden zweiten Dienstag (in den geraden Kalenderwochen) gibt es zudem von 16 bis 18 Uhr eine offene Sprechstunde.
Die IBB-Stelle informiert über wohnortnahe Hilfs- und Unterstützungsangebote im Stadt- und Landkreis Heilbronn. Außerdem nimmt sie Anregungen und Beschwerden entgegen und leitet diese auf Wunsch an die zuständigen Stellen weiter. Die Beratung ist gebührenfrei. „Als unabhängige Servicestelle erleichtert die IBB-Stelle Betroffenen den Zugang zum Gesundheitssystem für psychisch Kranke und trägt zu mehr Transparenz und Qualitätskontrolle bei“, erklärt die Heilbronner Bürgermeisterin Agnes Christner.
Nach dem neuen Landespsychiatriegesetz (PsychKHG) werden derzeit landesweit sogenannte IBB-Stellen in den Kreisen eingerichtet und vom Land weitgehend finanziert. Träger der IBB-Stelle für den Stadt- und den Landkreis Heilbronn ist die Stadt Heilbronn in Kooperation mit dem Landkreis. Ihre Mitglieder arbeiten ehrenamtlich in deren Auftrag, sind aber an keinerlei Weisung gebunden und in der Ausübung ihres Amtes unabhängig.
Das fünfköpfige ehrenamtlich tätige Team setzt sich zusammen aus Personen mit eigener Psychiatrieerfahrung, Angehörigen psychisch Kranker und einer professionellen Fachkraft. Auch der Patientenfürsprecher für psychisch Kranke im Stadt- und Landkreis Heilbronn, Eugen Keicher, ist Mitglied dieses Teams. Das Beraterteam unterliegt der Schweigepflicht und wird nur mit Zustimmung der Betroffenen im Einzelfall aktiv.
„Menschen mit einer psychischen Erkrankung tun sich oft schwer, die passende Hilfe und den richtigen Anbieter zu finden, oder sie werden gegen ihren Willen medizinisch behandelt. Hier kann die IBB-Stelle vermitteln und wichtige Hilfsangebote machen“, so der Geschäftsführer des Weinsberger Hilfsvereins Uwe Hellwich.
Unterstützt werden die IBB-Stellen von der Ombudsstelle auf Landesebene. Dort laufen die Berichte aus den Kreisen zusammen und werden anonymisiert in einem zentralen Register erfasst. Die Ombudsstelle erfasst auch alle Zwangs- und Unterbringungsmaßnahmen, die im Land Baden-Württemberg richterlich verfügt wurden. Auch die Ombudsstelle ist unabhängig und berichtet direkt an den Landtag.
Weitere Infos finden sich auf der Internetseite: http://www.ibb-heilbronn.de.