Deponie wird zum Wald

Teilbereich wird endgültig abgedichtet und rekultiviert

Die Oberfläche eines ersten stillgelegten Abschnitts der Deponie Vogelsang am Wartberg wird zurzeit endgültig abgedichtet. „Am Ende soll in diesem Bereich wieder ein Eichenmischwald entstehen“, erklärt Markus Hohmann, Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft bei den Entsorgungsbetrieben der Stadt Heilbronn. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betragen rund 5,3 Millionen Euro.

Die 46 000 Quadratmeter große Fläche wurde bis in die 1970er Jahre mit Abfällen verfüllt. „Mit der jetzigen Abdichtung soll erreicht werden, dass keine Deponiegasemissionen aus dem Deponiekörper an die Luft abgegeben werden und kein Wasser in den Deponiekörper eindringen und so auch kein belastetes Sickerwasser mehr entstehen kann“, sagt Hohmann.

Begonnen werden konnte mit den Arbeiten für die Abdichtung im Dezember 2016, nachdem die Geländesetzungen abgeklungen und keine Deponiegasentwicklung mehr zu verzeichnen waren. Nach der Deponieverordnung muss ein verfüllter Deponieabschnitt dann vollständig abgedichtet werden. Die Verordnung gibt auch vor, welche Voraussetzungen die Endabdichtung erfüllen muss und wie diese aufgebaut sein kann.

Die aktuelle Oberflächenabdichtung auf der Deponie Vogelsang wird aus insgesamt sechs Schichten mit jeweils unterschiedlicher Funktion aufgebaut. Allein für die unterste Schicht zur Modellierung der Fläche wurden rund 40 000 Tonnen Erdmaterial benötigt. Auf diesem wurde eine 30 Zentimeter dicke Trag- und Ausgleichsschicht aufgebracht. Darüber liegt die erste von insgesamt zwei Abdichtungsschichten, eine gemischt-körnige mineralische Abdichtung mit einer Dicke von mehr als 50 Zentimetern. Diese Schicht besteht aus einem Gemisch aus behandelter Schlacke einer Abfallverbrennungsanlage und natürlichem Ton. Aktuell wird nun die darauffolgende zweite Abdichtungsschicht aufgebracht, ein spezieller Asphalt mit einer Dicke von acht Zentimetern.

Über den beiden Abdichtungsschichten folgen eine 20 Zentimeter starke Entwässerungsschicht aus Splitt und ein Geotextil aus Kunststoff, die zur Trennung der Abdichtungsschichten von der zuoberst aufgebrachten Rekultivierungsschicht dienen.

Aufforstung der abgedichteten Deponiefläche

Zum Abschluss der Baumaßnahme wird als Rekultivierungsschicht zwischen drei Metern und 1,5 Metern in den Randbereichen Erde aufgeschüttet. Für die gesamte Fläche werden insgesamt 120 000 Kubikmeter Erde benötigt. Diese stammt von einer Großbaustelle in den Böllinger Höfen. „Der dort entstandene Erdaushub kann somit ortsnah, ohne lange Transportwege und ökologisch sinnvoll verwertet werden“, freut sich Hohmann.

In Abstimmung mit der Forstbehörde wird die aufgebrachte Rekultivierungsschicht anschließend mit Eichen und anderen heimischen Gehölzen bepflanzt. Somit wird die Deponiefläche langfristig wieder in die Landschaft eingegliedert. Bis Oktober 2019 sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. Danach folgt die schrittweise Aufforstung.

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