AfD-Stadträte sind positiv beeindruckt und unterstützen das Projekt.

Dr. Benner (2.v.r.) und Franziska Gminder (r.) vor Ort
Eine Delegation der AfD-Fraktion im Heilbronner Gemeinderat stattete mit den Stadträten Dr. Raphael Benner, Franziska Gminder und Alfred Dagenbach auf Einladung des Vereins „Erlebnisweg Lerchenbergtunnel“ am Freitag, 10. Dezember, zunächst die Teilnahme an einer Besichtigung der von diesem Verein vorgeschlagenen Radroute über die ehemalige Bottwarbahntrasse ab.
Der Verein hatte dazu alle Heilbronner Gemeinderäte eingeladen und nahezu alle Fraktionen waren mit Einzelpersonen vertreten.
Ziel dieser Bemühungen des Vereins ist es, zunächst parallel zur Sontheimer Kolpingstraße einen autofreien Radweg in Richtung Kernstadt über die nicht mehr genutzte ehemalige Trasse der Bottwartalbahn zunächst bis zum Rathenauplatz zu führen.

Dr. Benner und Alfred Dagenbach
Bereits vor über 20 Jahren war das Ansinnen, die Trasse anderweitig zu nutzen, schon einmal ein Thema.
Damals wollten Anlieger das brachliegende Gelände nutzen, um ihre Gärten zu erweitern.Das könnte nun zum Problem werden, denn tatsächlich wurde dies in einem kurzen Abschnitt auch umgesetzt.
An anderen Abschnitten werden Teile der Trasse als Betriebsgelände und Parkplätze genutzt.
Dennoch gibt sich der weitaus größte Teil der längst im Besitz der Stadt befindlichen Strecke eher einem verschlafenen Grünzug hin, gelegentlich auch mit Bronmbeeren verwachsen und an einigen Stellen zur Müllhalde verkommen.

Lerchenbergtunnel: Eingang
Die unter dem Vorstandsmitglied des Vereins, Helmuth Etzler, stattgefundene Führung erreichte eine durchweg positive Einstellung für das angestrebte Projekt, zu dem auch in der Weiterführung die Nutzung des alten Lerchenberg-Eisenbahntunnels bis zum Heilbronner Pfühlpark gehört.Dann wäre die gesamte autofrei geführte Trasse etwa drei Kilometer lang, wobei die Nutzung des Tunnels insofern nicht etwa wegen dessen Zustandes, sondern vor allem wegen des Kaufpreises noch eine unbekannte Größe darstellt.
Der Tunnel befindet sich noch immer im Besitz einer der Bahn zugehörigen Gesellschaft, die sich zwar wenig um den Zustand des verwahrlosten Umfeldes bemüht, aber dafür ihren Besitz bei einem Verkauf an die Stadt vergolden möchte.
Dabei hatte sie zu Kaisers Zeiten am 23. September 1897 dereinst das Gelände nicht nur kostenfrei übereignet bekommen, sondern die Baukosten sogar noch mit 115.000 Goldmark zins- und rückzahlungsfrei bezuschußt berkommen.
Allein der umgerechnete Geldwert betrüge heute beim Kurs einer Goldmark zu 127,83 Euro fast 15 Millionen Euro!

Alfred Dagenbach und Dr. Raphael Benner mit Helmut Etzler
Der Verein verweist bei seinem Anliegen darauf, daß es zur Zeit noch erhebliche Zuschüsse aus Bundes- undLandeshaushalten gibt, die rund 80 bis 90 Prozent deer Kosten ausmachen.
Allerdings müßten diese bis September 2022 durch eine Vorplanung auf den Weg gebracht werden.Um sich einen Überblick über das Gesamtprojekt zu verschaffen, vereinbarten die AfD-Stadträten Dr. Raphael Benner, Franziska Gminder und Alfred Dagenbach mit Helmut Etzler einen weiteren Termin zur Besichtigung des etwa 400 Meter langen Lerchenberg-Tunnels.
Unter dessen qualifizierter Führung fand der Termin am Dienstag, 14. Dezember statt, wobei die AfD-Delegation zur Feststellung kam, daß sich der Tunnel in einem ausgezeichneten Zustand befindet.
Der Fraktionsvorsitzende Dr. Raphael Benner beurteilt das Anliegen als „absolut unterstützenwert“ und erklärt dazu:

Im Tunneleingan: Alfred Dagenbach, Franziska Gminder und Dr. Raphael Benner
„Die Trasse könnte mann nicht nur als einen autofreien Radweg nutzen, sondern auch als Fuß- und sogar Wanderweg von Sontheim bis zum Pfühlpark.
Das wäre – vergleichbar mit dem Weinpanoramaweg – eine weitere Attraktion, die die Stadt Heilbronn aufwerten würde.
Die Trasse ist ein Grünzug, den man nicht länger ungenutzt vernachlässigen sollte und der Tunnel befindet sich in einem so ausgezeichneten Zustand, daß man ihn mit vergleichbar wenig Aufwand wieder reaktivieren könnte.
Es wäre zudem ein Anreiz für manchen Autofahrer, wenigstens bei schönem Wetter auf das Fahrrad umzusteigen, zumal der Abschnitt beim ehemaligen Südbahnhof ja bereits fertig gestellt ist und auf die Erweiterung in beide Richtungen nur wartet.
Und warum sollen wir die zu erwartenden hohen Zuschüsse für ein solches Projekt aus Bundes- und Landesmitteln links liegen lassen?“
Es werde Zeit, daß dem Projekt endlich auch von der Heilbronner Verwaltungsspitze Leben eingehaucht werde, so Dr. Benner.

Licht am Ende des Tunnels?
Das Projekt „Lerchenbergtunnel“ ist schon länger im Fokus der AfD-Fraktion.
So wurde auch am 01.11.2020 eine Anfrage zum Thema „Lerchenbergtunnel“ an die Verwaltungsspitze der Stadt gerichtet, in der es um die Beantwortung von Detailfragen dazu ging.
Die offensichtlich dafür wenig Interesse zeigende Verwaltungsspitze beantwortete diese Anfrag ausweichend damit, daß derzeit der Sachstand zum Lerchenbergtunnel aufgearbeitet werde:
„Anfang 2021 soll dem Bauausschuss eine Drucksache zum Beschluss des weiteren Vorgehens vorgelegt werden.
Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir Ihre umfangreichen Fragen erst im Rahmen dieser Drucksache beantworten werden„, heißt es in der Stellungnahme.
Eine Reklamation der Nichtbeantwortung von Fragen, deren Fakten der Stadtverwaltung bereits vorliegen, wurde bis heute ebenso verweigert, wie die angekündigte Vorlage an den Bauausschuß Dr. Raphael Benner:
„Damit wird die Willensbildung in unserer Fraktion trotz der erneut vorgetragen Bitte um die fristgerechte Beantwortung der Fragen, deren Fakten der Verwaltungsspitze bereits vorliegen, in erheblichem Maße behindert.“