Weiterer Schritt zur Energiewende

Gemeinderat spricht sich für Beteiligung der HNVG an Wärmegesellschaft aus

Nah- und Fernwärmenetze spielen bei der Wärmeversorgung des Heilbronner Gebäudebestands bislang eine eher untergeordnete Rolle. Dies soll sich in den kommenden Jahren ändern, um mehr Gebäude klimafreundlich ohne die Nutzung von Öl und Gas mit Wärme versorgen zu können. Dazu beitragen will die Wärmegesellschaft Heilbronn mbH (WGHN), die das Nah- und Fernwärmenetz in der Region ausbauen will. Der Gemeinderat der Stadt Heilbronn sprach sich am Donnerstag, 23. März, für die Beteiligung der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) an der Wärmegesellschaft als gleichberechtigter Gesellschafter neben der ZEAG Energie AG aus.

„Diese Entscheidung stärkt den Energiestandort Heilbronn und hilft uns, unserem Ziel aus dem Klimaschutz-Masterplan näherzukommen, nämlich 28 Prozent unseres Wärmebedarfs über dekarbonisierte Wärmenetze abzudecken“, erklärt Erster Bürgermeister Martin Diepgen.

Für die Beteiligung erwirbt die HNVG 50 Prozent der Anteile an der WGHN, die von der ZEAG gegründet wurde. Die ZEAG bringt die bereits abgeschlossenen oder noch laufenden Projekte Neckarbogen I und II sowie Hochgelegen I in die Gesellschaft ein.

Die Geschäftsleitung der WGHN obliegt zwei Geschäftsführern, von denen jeweils einer von der ZEAG und einer von der HNVG bestellt werden. Für die HNVG wird Geschäftsführer Frank Schupp im Nebenamt zum weiteren Geschäftsführer der WGHN bestellt. Erster Bürgermeister Martin Diepgen, Baubürgermeister Andreas Ringle und der Kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbronn GmbH Erik Mai sowie drei Vertreter der drei größten Gemeinderatsfraktionen CDU, Grüne und SPD werden in den Aufsichtsrat entsandt.

Die HNVG ist eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Heilbronn GmbH (74,9 Prozent) und der EnBW (25,1 Prozent). Zu ihrem Geschäftsfeld gehört unter anderem die Versorgung der Bevölkerung und des Gewerbes mit Gas und Wärme.

StR Alfred Dagenbach kommentierte die Beteiligung an der Wärmegesellschaft Heilbronn mbH mit den Worten:
Es ist schon ein gewisses Paradoxon, wenn man reflektiert, daß wir – unter welchen Begleitumständen auch immer – vor über 20 Jahren unsere gewinnträchtige ZEAG an den EnBW-Konzern zu für diesen günstige Konditionen abgetreten haben und uns nun wieder an einem Bröckchen, genannt Wärmegesellschaft, beteiligen.
Nun muß man dazu allerdings feststellen, daß uns angesichts der äußeren Umstände – nämlich den uns allen aufoktroyierten teuren klimahysterischen Wahnsinn – fast nichts Besseres passieren kann, als durch die Beteiligung an der Wärmegesellschaft Heilbronn wenigstens einen Fuß in der Türe zu haben.
Deshalb haben wir auch bereits im Verwaltungsausschuß unsere Zustimmung signalisiert und tragen die in der Drucksache genannten Anträge vollinhaltlich mit und stimmen diesen zu.
Allerdings lehnen wir das Ansinnen der 3 sich dem ‚divide et impera‘ verschriebenen Fraktionen CDU, Grüne und SPD aus dem Machtkartell über den Gemeinderat ab, sich nun noch drei weitere Aufsichtsratspöstchen unter den Nagel zu reißen.
Das gilt insbesondere deshalb, weil es sich bei der Wärmegesellschaft um ein reines Zweckbündnis mit der ZEAG handelt, für die Fachleute und nicht Pöstchensammler aus dem Kreis der Allwissenden gefragt sind.
Unsere Zustimmung gilt daher neben dem geborenen Platz des OB den in der Drucksache genannten Baubürgermeister Stadt Heilbronn, Andreas Ringle und den Kaufmännischer Geschäftsführer, SWHN Erik Mai.
Das reicht aus, ansonsten müßte ja zur Herstellung der Parität auch die ZEAG noch drei zusätzliche Vertreter entsenden können, was nicht im Sinne von Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und erst recht nicht der Zweckmäßigkeit ist.

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